Das neue Urban Gardenig Jahr begann wieder mit einem Winterstammtisch, an dem rege diskutiert und geplant wurde, wie dem Protokoll zu entnehmen ist.
Urban Gardening in Langendreer – Aktivitäten der letzten Monate
(Stand Okt 2019)
Seit mehr als zwei Jahren realisiert die Initiative „Urban Gardening Langendreer“ Projekte zur ökologischen Begrünung im öffentlichen Raum. Neben den etablierten bunten Inseln auf dem Carl-von-Ossietzky-Platz und vor der Bezirksvertretung ist in diesem Jahr das gemauerte Hochbeet vor der Christuskirche im „Dorf“ bereits im Frühjahr mit Wildstauden bepflanzt worden. „Aufgrund des heißen Sommers haben sich nicht alle Pflanzen trotz fleißigen Gießens halten können, so dass hier noch in den nächsten Wochen nachgepflanzt wird und viele Blumenzwiebeln in die Erde wandern werden,“ erklärt Carola Mallek, die Urban Gardening-Beauftragte der NaturFreunde Bochum Langendreer.
Nach der Sommerpause, in der auf dem Carl-von-Ossietzky-Platz schon eine kleine Ernte von Himbeeren, Brombeeren und Johannisbeeren möglich war, wurden folgende zwei Projekte mit Kooperationspartnern realisiert-
Gemüsegarten für Kinder
Die „Initiative Nachbarschaft“, die seit vielen Jahren am Luchsweg in Bochum Langendreer aktiv ist, wird seit 2017 durch den ViA Ruhr e.V. betrieben. Neben z. B. täglicher Hausaufgabenbetreuung und einem Müttercafe bietet das „Lu In“ mit ihrer Ansprechpartnerin Maike Dierecks vor Ort weitere Freizeitangeboten für Kinder an. Mit Förderung durch den europäischen Sozialfonds läuft seit dem 01.07.2019 das Projekt „Zusammen in Langendreer“, in dessen Rahmen ein Gemüsegarten für Kinder auf den Grünflächen zwischen den Häuserblocks am Luchsweg im August und September angelegt wurde. Dank der Unterstützung durch die VBW wurde mit maschineller Unterstützung der Rasen entfernt, Komposterde aufgetragen und ein Holzzaun um den ca. 45 qm großen Gemüseacker fachmännisch installiert.
„Als das Beet fertig war, gab es kein Halten mehr: Die Freude bei den Sozialarbeitern und die Neugier der Kinder war so groß, dass gemeinschaftlich beschlossen wurde, es noch im September mit der Aussaat von Wintergemüse wie Stielmus, Feldsalat, Spinat, Asia-Salat und Kräutern wie Dill und Persilie zu probieren,“ berichtet Carola Mallek.
Am 12.09.2019 war es dann so weit und viele Kinder haben geholfen, die noch eilig vorgezogenen Pflänzchen in die Erde zu bringen. „Alle sind gespannt, ob in den kommenden Monaten schon etwas geerntet werden kann.“
Ab April ist dann die Bepflanzung mit verschiedenen Gemüsesorten und auch Blumen geplant. Zucchini und Tomaten sollen ab Mai gezogen werden, um dann im Sommer die hoffentlich reiche Ernte gemeinsam mit den Kindern zu verarbeiten und zu genießen.
Baumscheibe naturnah gestaltet
Die Initiative „Urban Gardening Langendreer“ hat sich schon einen gewissen Ruf erarbeitet und so ist auch die Mitarbeiterin Britta Bäse der Stadtteilbücherei auf sie zugekommen, um ihre Idee zu realisieren. Sie störte der Anblick der Baumscheibe vor dem Eingang der Stadtteilbücherei, in der eine alte Rot-Eiche steht. Trotz der Neugestaltung der Fußwege im Rahmen des Baus der Tram in der Unterstraße, zeigt sich diese Pflanzfläche wie die meisten Baumscheiben an der Unterstraße in einem vernachlässigten Zustand, der auch als Hundetoilette und Mülleimer genutzt wird.
Auch wenn die Spontanbegrünung, wie sie von der Stadt hier praktiziert wurde, noch besser ist als die Einsaat von Rasen, führt sie doch hier nicht zu den gewünschten Ergebnissen, da kaum blühende Wildkräuter im Umfeld vorhanden sind, von denen Samen anfliegen können. „Wenn hier eine Wildstaudenmischung eingesäht worden wäre, wäre das vielleicht die bessere Alternative gewesen und hätte auch nicht zu mehr Pflegeaufwand geführt.“ kritisiert NaturFreundin Mallek. „So aber haben sich vor allem Gräser auf den Flächen etabliert, die als Windbestäuber zum einen keinen hohen Nährwert für unsere Insekten haben und auch optisch nicht viel hergeben.“ Diesen Umstand nachträglich zu heilen war das Projektziel von Urban Gardening Langendreer.
So wurden in mehreren abendlichen Einsätzen die vorhandenen Grasbüschel entfernt, die Erde vorsichtig im Wurzelbereich des Baumes gelockert, ein Rahmen aus Holz installiert und mit Komposterde etwas aufgefüllt. Bei dieser Gelegenheit wurden direkt zahlreiche Blumenzwiebeln in die Erde gesetzt. Mit der Bepflanzung vorwiegend aus heimischen Wildstauden wird hier beispielhaft eine Baumscheibe naturnah gestaltet und zukünftig von Mitarbeitern der Stadtteilbücherei betreut. Einige andere bunt gestaltete Baumscheiben sind an der Unterstraße bereits entdeckt worden. Es bleibt zu hoffen, dass diese Beispiele Schule macht.
Wer Lust hat, sich bei den Aktionen zu beteiligen und mit zu planen, kann sich unter der email ug.langendreer@gmail.com melden. Engagierte Helfer sind willkommen!